CERN
von Elisabeth Göhring
Das internationale Kernforschungszentrum CERN wurde vor mehr als 60 Jahren ins Leben gerufen und feierte sein Jubiläum 2014 unter dem Motto „60 Jahre Wissenschaft für den Frieden“.
Gemeinsame Grundannahme des Projektes ist: Wissenschaftliche Erkenntnisse bringen die Menschheit voran. Je höher die Menschheit entwickelt ist, desto weniger neigt sie zu kriegerischer Barbarei. Kriege sollen vermieden werden.
Außerdem galt es, die Abwanderung von Wissenschaftlern der Hochenergiephysik in die USA zu stoppen. Experimente der Hochenergiephysik sind sehr teuer, und deshalb ist eine internationale Institution eine der Möglichkeiten, die Finanzmittel aufzubringen.
Das Gelände der internationalen Organisation CERN hat seinen Sitz in der Schweiz. Die Anlage steht teilweise auch auf französischem Boden. Sie wird von den Mitgliedsstaaten finanziert, wobei die Anteile an der Finanzierung sich nicht im Mitspracherecht, Personalentsendung oder der Besetzung des Rats widerspiegeln.
Gründer sind Schweiz, Belgien, Dänemark, Westdeutschland, Frankreich, Griechenland, UK, Italien, Jugoslawien (bis 1961), Niederlande, Norwegen und Schweden. Dazu kamen Österreich, Spanien, Portugal, Finnland, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Bulgarien und Israel. Wissenschaftler aus mehr als 39 Staaten nutzen darüber hinaus die Einrichtungen des CERN auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen.
Beobachterstatus haben die EU, Indien, Japan, Russland, die USA und die UNESCO.
Der Rat entscheidet als oberstes Gremium des CERN über die Projekte. Jeder Mitgliedstaat entsendet je zwei Delegierte in den Rat, von denen einer oder eine Wissenschaftler ist.
Die populärste Entdeckunge am CERN waren bisher das „Gottesteilchen“ und die bekannteste Erfindung das HTML.
Entscheidend aus kultureller Sicht ist, dass Wissenschaftler international zusammenarbeiten müssen, um die komplexeren Aufgaben lösen zu können. So entstand zur Bewältigung der exorbitanten Datenmengen aus einem der Versuche ein Computernetzwerk (LCGrid), das die Datenmengen auf den unterschiedlichsten Computern in verschiedenen nationalen Einrichtungen je nach Auslastung verteilt. Dazu ist ein hohes Maß an Vertrauen, Verständigung und Aushandlungskultur notwendig. Es stellen derzeit circa 140 Organisationen überwiegend aus Deutschland, UK und Frankreich Rechenleistung zur Verfügung.
CERN ist einer von vielen Hochenergiephysik-Anlagen. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernforschungsanlagen_und_Teilchenbeschleuniger