Gewohnheit

Es gibt einen vielfach wissenschaftlich belegten Status-Quo-Effekt, der „die nicht rational begründbare Tendenz eines Entscheiders, aus den zur Verfügung stehenden Alternativen den Status-Quo zu wählen“* belegt. Nach Kahneman wird das auch als „Entscheidungsanomalie“ bezeichnet.

Rogier van der Weyden (ca.1399-1464), Gerechtigkeit wird nicht immer blind abgewogen...

In diesem Zusammenhang ist auch eine Studie von Danziger, Levav und Avnaim-Pesso interessant. Sie fanden heraus, dass „Antrag abweisen“ bei richterlichen Entscheidungen dem Status Quo entspricht. In 1000 Fällen untersuchten sie die Behandlung von Anträgen Strafgefangener. Zu Beginn des Arbeitstages lag die Chance auf Antrags-Annahme noch bei 65% und sank kontinuierlich bis zur Mittagspause auf 0%. Nach der Pause stieg die Wahrscheinlichkeit für einen positiven Bescheid wieder, um dann schnell wieder bis auf 0 zu sinken.

Fassen wir uns doch an die eigene Nase und beobachten wir uns und andere auf frischer Tat!

*aus: „Erfolg und Werte“, herausgegeben von Annette Kehnel, Essay von S. Kuester „Ich will so bleiben wie ich bin“

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